Kunststoffpumpen fördern die heikelsten Medien, auch in Ihrem Betrieb?

Ein Beitrag von Thomas Singler, Pumpenfachingenieur bei der schubag AG

Laugen und Säuren in konzentrierter oder auch verdünnter Form, sind für viele Pumpen aus Metall eine Herausforderung. Häufig greifen die heiklen Medien die Pumpenwerkstoffe chemisch an und es kann zu Korrosionsschäden oder gar Ausfällen kommen. Hier teile ich meine Erfahrungen als Pumpenfachingenieur und zeige Ihnen anhand eines gemeinsamen Projektes mit ProRheno AG und Huber AG Windisch Lösungen auf, wie Kunststoffpumpen von Munsch Chemie-Pumpen GmbH Förderprobleme lösen können.

Abluftwäscheanlage am Beispiel ProRheno in Basel

Ein Beispiel aus dem Alltag zeigt, wie wichtig die Pumpenart bei aggressiven Medien ist. Die in einer ARA anfallenden, eingedickten Klärschlämme werden aufkonzentriert und der grösste Teil des Wassers durch Zentrifugen entfernt. Dieser Dickschlamm wird dann in Wirbelschichtöfen thermisch verwertet. Die dadurch entstehenden Rauchgase werden gewaschen und abgekühlt, wobei die Wärme weiterverwertet und die anfallende Asche einer Deponie zugeführt wird. Gerade in diesem Prozess sind die anfallenden pH-Werte das Wäschewassers unterschiedlich und die Pumpe muss dagegen beständig sein.

Welche Probleme verursachen heikle Medien wie Säuren und Laugen?

Ätzende oder aggressive Medien neigen dazu den Pumpenwerkstoff chemisch anzugreifen. Dabei wird beispielsweise die oxidische Schutzschicht des Metalls zerstört oder Dichtungsmaterialien angegriffen. Beginnend von sogenannten Korrosionskeimen entstehen nadel-, krater- oder kavernenartige Löcher in den metallischen Werkstoffen. Ein relativ schnelles Wachstum in die Tiefe des Materials wird durch Faktoren wie Temperatur, pH-Wert und Strömungsgeschwindigkeit stark beeinflusst. Die meisten Schäden werden durch chloridhaltige Medien ausgelöst.

Potentielle Gefährdung der Umgebung

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt bei der Förderung aggressiver Medien ist die potentielle Gefährdung der Umgebung. Sei es Luft, Gewässer oder auch Menschen. Wenn die zu fördernden Medien als Gefahrenstoffe eingestuft sind muss darauf geachtet werden, dass eine hermetisch dichte Pumpe eingesetzt wird.

Mögliche Lösungsansätze

Auch bei solch heiklen Förderaufgaben kommen dabei mehrere Lösungen in Frage. Genau darum kümmere ich mich als Vertriebsingenieur bei der schubag AG. Mein Fokus liegt dabei auf den chemischen Eigenschaften der Fördermedien, den Umgebungsbedingungen sowie natürlich Montage und Inbetriebnahme von Pumpen in der Chemie- und Pharmaindustrie.

Pumpen aus Edelmetallen

Bei den genannten Förderaufgaben können beispielsweise Pumpen aus den Werkstoffen Titan oder Hastelloy eingesetzt werden. Diese sind gegen viele Medien in der chemischen Industrie beständig. Da es sich aber um Speziallegierungen und hochwertige Metalle handelt sind die Kosten sehr hoch und die Pumpe somit meistens nicht wirtschaftlich zu betreiben.   

Kunststoffpumpen

Kunststoffpumpen, wo alle medienberührten Bauteile aus dem entsprechenden Material gefertigt werden, sind daher eine hervorragende Alternative zu Pumpen aus Edelmetallen. Die Materialien sind stabil gegen hohe wie auch niedrige pH-Werte und eignen sich daher für viele Einsatzgebiete. Ja nach Anforderung verwende ich Materialien wie zum Beispiel. PP, PE, PVDF oder PFA um die jeweils optimalste Lösung zu realisieren. In den meisten Fällen müssen auch hermetisch dichte Pumpen verwendet werden, daher setzen wir auf magnetgekuppelte Antriebe.

Fazit

Kunststoffpumpen sind bei heiklen Fördermedien eine ideale Lösung.
Bei der Förderung von Medien mit hohen wie auch tiefen pH-Werten sind Kunststoffpumpen vielfach die einzige wirtschaftliche Lösung. Je nach Pumpenauslegung und Materialwahl sind diese sehr gut beständig und weisen ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis auf. Unterschiedlichste Materialien, spezifische Auslegungen, gepaart mit jahrelanger Erfahrung sind Garant für einen beständigen und sicheren Pumpenbetrieb.

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