Inbetriebnahme

Um von Anfang an einen einwandfreien Betrieb der Pumpe zu gewährleisten, ist immer die Drehrichtung des Antriebs zu kontrollieren. Der Antrieb muss die Pumpe in die vorgeschriebene Richtung antreiben. Jede Pumpe hat auf Ihrem Gehäuse einen Pfeil angebracht, welcher die richtige Drehrichtung signalisiert. Unter Verwendung eines Asynchronmotors und vertauschter Phase kann es vorkommen, dass der Motor in die falsche Richtung dreht. Daher ist es bei jeder Pumpe zwingend notwendig, die Drehrichtung zu prüfen.

Um einen Trockenlauf der Gleitringdichtung zu verhindern, muss der Antrieb mit abgebauter Kupplung kontrolliert werden. Wenn der Motor mit einem Frequenzumformer angetrieben wird, empfiehlt sich, die Drehrichtungskontrolle auf minimaler Drehzahl durchzuführen. Da die Drehrichtung von Auge schwierig zu beurteilen ist, verwenden wir entsprechende Messgeräte.

Die Wellen der Pumpen und des Antriebs müssen bei allen Aggregaten sorgfältig zueinander ausgerichtet werden. Eine genaue Ausrichtung ist notwendig, damit erhöhte Schwingungen mit anschliessenden Defekten verhindert werden. Winkel und Paralellversätze sind jedoch unvermeidbar und können grösstenteils von Kupplungen aufgenommen werden.

Wir richten die Welle des Antriebs zur Pumpenwelle sowohl im kalten, wie auch im warmen Zustand, sorgfältig zueinander aus. Diese Vorgehensweise verringert Lastwechselreaktionen und damit Verschleiss von Kupplungen, Wälzlagern, Dichtungen und anderen Maschinenelemente. Unter Verwendung genauester Lasermessgeräte werden somit Vibrationen und Reibung auf ein Minimum reduziert. Dies verhindert einen erhöhten Energieverbrauch sowie vorzeitige Lager- und Dichtungsschäden an der Pumpe. Mit einer hohen Qualität der Ausrichtung steigt auch der Wirkungsgrad des Aggregats.

Eine Schulung des Wartungspersonals gehört zu einer professionellen Inbetriebnahme. Geschultes und erfahrenes Personal erkennt Abnormalitäten und sich anbahnende Störungen rund um die Pumpe frühzeitig. Im Rahmen der Inbetriebnahme von Pumpen leisten Mitarbeiterschulungen einen entscheidenden Beitrag. Sie verhindern Unannehmlichkeiten und sorgen dafür, dass die Pumpe über die volle Lebensdauer ihren Dienst verrichtet.

Unser Techniker und diplomierten Pumpenfachingenieure instruieren und schulen noch während der Inbetriebnahme, oder gleich im Anschluss, Personal aus den Bereichen Technik und Wartung. Vor Ort oder an unserem Standort in Felben-Wellhausen erhalten Mitarbeitende Informationen zum Umgang mit geeigneten Messmitteln und einzusetzenden Schmiermitteln. Auch wird auf die periodischen Kontrollen, meist visuell, wie aber auch auf die instand zu setzenden Tätigkeiten eingegangen. Individuelle Schulungen können beliebig ausgebaut werden, damit das Wartungspersonal das Pumpensystem optimal betreuen kann.

Viele rotierende Teile von grösseren Pumpenaggregaten müssen mit Fett oder Öl geschmiert werden, um eine lange Lebensdauer zu erreichen. In den meisten Fällen wird eine Erstbefüllung mit Schmiermittel bereits im jeweiligen Herstellerwerk durchgeführt. Wenn jedoch Öle als Schmiermittel zum Einsatz kommen, wird die Erstbefüllung nach erfolgter Montage der Pumpe vor Ort durchgeführt. Damit die Pumpe reibungslos und effizient arbeitet, ist eine professionelle Erstbefüllung mit Schmiermittel essentiell wichtig.

Die Informationen zur Erstbefüllung und der vorgeschriebenen Schmierstoffart sind in der jeweiligen Installationsanleitung festgehalten. Wenn die Montage und Inbetriebnahme durch unser Fachpersonal durchgeführt wurde, übernehmen wir die fachgerechte Erstbefüllung mit Schmiermittel. Diese Erstbefüllung vor Ort ist von Vorteil, um beim Transport und bei der Einbringung einen Ölverlust zu verhindern. Besonders wichtig ist es bei diesem Pumpenservice, die entsprechenden Vorschriften zu beachten. So lassen sich frühzeitige und ungewollte Schäden an der Pumpe verhindern.

Mit Ausnahme von Spezialmaschinen können meistens unterschiedliche Produkte von unterschiedlichen Herstellenden eingesetzt werden, welche die Schmierung übernehmen. In der Installationsanleitung findet man unter anderem die Angabe ISO VG 64: Hier lässt der Hersteller offen, ob ein handelsübliches oder bereits eingesetztes Produkt verwendet werden kann.

Die Funktion von Pumpen kann stark beeinträchtigt werden, wenn Luft in das Gerät gelangt. Das führt im besten Fall dazu, dass die Pumpe nicht ihre volle Leistung erreicht. Im schlimmsten Fall fördert die Pumpe gar keine Flüssigkeit mehr. Dadurch läuft die Pumpe trocken und das kann wiederum zu Schäden führen, unter anderem dem Ausfall der Gleitringdichtung. Um Probleme zu verhindern, ist eine ordnungsgemässe und komplette Entlüftung der Pumpe, wie vom Hersteller auch vorgeschrieben, im Rahmen der Inbetriebnahme von grösster Bedeutung.

Bei der Erstbefüllung von Anlagen und Pumpen ist ein besonderes Augenmerk auf die Entlüftung zu legen. Denn gerade bei der Befüllung von leeren Rohrleitungen und Pumpen ist noch sehr viel Luft enthalten welche, über die angebrachten Entlüftungsöffnungen der Pumpe entweichen muss. Die Entlüftung kann und sollte grundsätzlich nur durch geschultes Fachpersonal gemacht werden. Wir empowern die Mitarbeiter von Anlagenbetreibern oder unterstützen mit unseren Pumpentechnikern bei der Befüllung und Entlüftung des Geräts. Unsere erfahrenen Mitarbeiter aus dem Bereich Pumpenservice wissen, was bei Befüllung und dem Anfahren zu beachten ist.